Tag 6 (Donnerstag, 28.06.2012)
Wir stehen schon sehr früh auf und wollen gleich nach dem Frühstück um 6:00 Uhr losgehen, aber es regnete.
Eine Stunde später wird der Regen noch stärker, so dass wir bis 8:00 Uhr warten müssen.
Endlich hat es aufgehört zu regnen.
Nach einer Stunde erreichen wir die löchrige Brücke zum Dorf Zirany. Im Dorfladen versorgen wir uns mit Lebensmitteln
und Getränken.
Das Frühstück essen wir gemütlich auf der Treppe vor dem Laden.
Bemerkenswert an diesem Ort sind die zweisprachigen slowakisch-ungarischen Aufschriften auf allen Schildern und Wegweisern.
Die Volkszählung im Jahr 2001 ergab, dass von insgesamt 1.287 Einwohnern 36,8% die slowakische und 62,2% die
Ungarische Staatsangehörigkeit besitzen. Die restlichen 1 % setzen sich aus Tschechen, Roma und Polen zusammen.
98% der Bürger sind römisch-katholischen Glaubens.
Weiter in Richtung der Donautiefebene gibt es Ortschaften die zu 90% von Ungarn bewohnt sind.
Ein Gewächshaus aus leeren PET-Flaschen.
Einen sehr steilen Aufstieg auf den Berg Zibrica von 250 auf 617 m bewältigen wir in einer Stunde und 20 Minuten.
Atemberaubendes Panorama vom Gipfel des Zibrica. Hinter dem Berg Zobor ist schon die Stadt Neutra (Nitra) zu sehen.
Papst Johannes Paul II. sagte bei seinem Besuch in Neutra 1995 in seiner
Predigt:
Ich bin ergriffen, von dem Blick auf den Berg Zobor.
Am Fuße des Berges war um das Jahr 1000 das Kloster
St. Hippolytus, wo mein Landsmann der heilige Zoërard und sein Schüler der heilige Benedikt, die Schutzheiligen dieser
Stadt und der Diözese ihren Geist formten.
Auf dem Weg zur Einsiedelei befindet sich die Quelle, aus der der heilige Zoërard Wasser schöpfte.
Diesem Wasser werden wundersame Eigenschaften zugeschrieben.
Die Einsiedelei auf dem Berg Zobor.
Das Innere der Grotte.
Der heilige Zoërard (slov. Svorad, poln. Świerad)
gilt als der erste polnische Missionar. Er kam um 1007 nach Neutra und trat unter dem Mönchsnamen Andreas in die Benediktinerabtei ein.
Er starb um das Jahr 1034. Bereits im Jahre 1083 wurde er heiliggesprochen.
Die Stadt Neutra wurde, genau wie Rom, auf sieben Hügeln erbaut.
Auf einem der Hügel stehen die Burg und die
St. Emmeram Kathedrale.
Direkt neben der Kathedrale, vor dem Bischofspalast befindet sich eine Statue des seligen Papst Johannes Paul II.
Die Bronzestatue, montiert auf einem Granitsockel, hat ein Gewicht von 1,5 Tonnen und ist fast 4 Meter hoch.
Geweiht wurde sie von Bischof von Neutra am 5. Juli 2012, dem Fest der Heiligen Cyrill und Method.
Papst Johannes Paul II. besuchte die Kathedrale in Neutra am 30. Juni 1995.
Die Kathedrale besteht aus drei Kirchen. Das barocke Interieur der oberen Kirche stammt aus den Jahren 1710 bis 1736.
Die Reliquien des Heiligen Zoërard und Benedikt befinden sich in der ältesten, der romanischen Kirche, auch die Kapelle des Fürsten
Pribina genannt. Dort gibt es auch eine Reliquie des heiligen Cyril - ein Geschenk des Papstes
Paul VI. an die Kathedrale in Neutra
anlässlich des 1100 Todestages des Heiligen.
Ein Denkmal der Heiligen Cyrill und Method erinnert an das Wirken der Brüder in der Stadt Neutra in den Zeiten des Großmährischen Reiches.
In Neutra lebte vor vielen, vielen Jahren, ein riesengroßer, kräftiger Schmied namens Corgoň. Wenn er mit dem Hammer auf den Amboss schlug,
bebte die ganze Stadt. Als die osmanische Armee Neutra belagerte und es aussah, als sei die Stadt schon verloren, kam Corgoň
aus der Schmiede, riss mit den bloßen Händen riesige Steine von einem Felsen und warf sie auf die Eindringlinge.
In Panik flohen die verwirrten Türken. Erschrocken waren sie allerdings weniger von den rollenden Felsbrocken, sondern vielmehr
von dem schwarzen mit Ruß bedeckten Riesen mit übermenschlichen Kräften.
In Neutra gibt es eine Niederlassung der polnischen Provinz der Salvatorianer Orden. Dort wurden wir für die heutige Nacht herzlich aufgenommen.
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