Tag 6 (Donnerstag, 28.05.2015)
Wir starten um 6:30 Uhr. über den Wiesen zieht sich noch der Morgennebel.
Wir verlassen Umbrien und betreten Latium. Die GelbBlauen Schilder des Cammino Di Francesco führen uns weiter.
Nach 5 km gelangen wir zu der kleinen mittelalterlichen Stadt Labro. Die engen Gassen führen zu der historischen Kirche
Santa Maria aus dem Jahr 1508 hinauf.
Von Labro (630 m) erstreckt sich ein herrlicher Blick auf das Panorama von Piediluco.
Die Sonne strahlt, keine Spur mehr von dem Morgentau.
In der Ferne ist schon der Monte Rosato (1510 m) zu sehen. Am Fuße des Berges liegt Poggio Bustone.
Bärlauch (Allium ursinum)
Zwischen den Bergketten des westlichen und zentralen Apennin liegt das Tal von Rieti.
Wir sind an Faggio S. Francesco angekommen dem höchsten Punkt der heutigen Etappe.
Faggio heißt Buche. Die Buche des heiligen Franziskus ist bekannt für ihre ungewöhnliche Form.
Die äste winden und verflechten sich, um eine Krone von außerordentlicher Schönheit zu bilden.
Der Legende nach nahm der Baum diese Form an um den Heiligen vor einem Gewitter zu schützen.
WachtelweizenScheckenfalter (Melitaea athalia)
Knabenkraut (Orchis)
Santuario di Poggio Bustone
Die Kirche des heiligen Jakobus des Schutzpatronen der Pilger und das Franziskanerkloster in Poggio Bustone aus dem vierzehnten
Jahrhundert, wo wir heute übernachten, haben wir schon um etwa vier Uhr nachmittags erreicht.
Ein angenehmer Waldweg führt hoch bis zur Sacro Speco einer Einsiedelei und der Grotte der Offenbarung. In dieser Grotte
verweilte Franziskus oft im Gebet. Eines Tages hatte er eine Vision, in der ihm die Vergebung aller Sünden der Jugend
und das Leben in einem Zustand der Gnade sowie die Bestätigung der Wahl des richtigen Weges versichert wurden.
Sacro Speco das Innere der Grotte des heiligen Franziskus ist voll von verschiedenen Gegenständen, Kerzen, Kreuze,
Rosenkränze, Blumen, Fotos und kleinen Wunschzettel. Hinter jedem Gegenstand steht ein menschliches Schicksal, ein Dank
oder eine Bitte an den heiligen.
Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima).
Als Franziskus in der Gesellschaft von fünf Brüdern das erste Mal nach Poggio Bustone am 4. Oktober 1208 kam,
begrüßte er die Bewohner mit einem fröhlichen Buon giorno, buona gente! Guten Tag,
gute Leute!
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