Tag 1 (Samstag, 23.05.2015)
Mit einer heiligen Messe in der kleinen Kirchlein Portiunkula fangen wir den letzten Abschnitt unseres Rompilgerschaft an.
Vor uns sind nur noch die letzten 12 Tagesetappen.
Bruder Thomas von Celano, der Autor der ersten Biografie des heiligen Franziskus schrieb über diese Kirche:
Er wusste zwar, dass an jedem Orte der Erde das Himmelreich allgegenwärtig ist, und er glaubte, dass den
Auserwählten Gottes die göttliche Gnade zuteilwird. Er hatte jedoch erfahren, dass der Ort der Kirche S. Maria
von Portiunkula mit reicherer Gnade erfüllt und durch den Besuch himmlischer Geister häufiger ausgezeichnet worden
ist. Er sagte daher oft zu den Brüdern: Seht zu, meine Söhne, dass ihr diesen Ort niemals verlasst! Wenn
ihr auf der einen Seite hinausgetrieben werdet, geht auf der anderen wieder hinein; denn dieser Ort ist wahrhaft heilig und
eine Wohnstätte Gottes. Hier hat uns der Allerhöchste vermehrt, als wir noch wenige waren; hier hat er mit dem
Lichte seiner Weisheit die Herzen seiner Armen erleuchtet, hier hat er mit dem Feuer seiner Liebe unseren Willen
entzündet. Hier erhält jeder, der demütigen Herzens bittet, was er begehrt, und wer hier sündigt
wird schwerer gestraft. Deshalb, meine Söhne, ehrt den Ort und preist hier Gott aus eurem ganzen Herzen mit Jubel
und Lobgesang!
Schmale Gassen in Assisi.
5,5 Millionen Menschen besuchen jährlich die Basilika des heiligen Franziskus von Assisi.
Eine Taube setzte sich zu den Füßen des Heiligen, als ob sie um seinen Segen bitten würde.
Das Regenwetter gibt dem Weg zu der Einsiedelei Carceri einen besonderen Charme.
Carceri liegt nur wenige Kilometer von Assisi entfernt an den Hängen des Monte Subasio.
Franziskus hielt sich gerne in dem ruhigen und abgelegenen Ort auf um ganze Tage und Nächte im Gebet zu verbringen.
Hier ging er nach seiner Bekehrung um in Ruhe und Gebet seinen Lebensweg zu erkennen. Der große Kontrast zwischen dem
lauten und reichen Assisi und der armen Einsiedelei Carceri nur wenige Kilometer entfernt besteht noch heute.
Silenzio. Die absolute Stille gilt nicht nur für das innere der Kapelle sondern auch für das ganze Gelände der
Einsiedelei.
Von Carceri gehen wir dem Berghang entlang über 12 Killometer bis nach Spello.
Das Panorama von Spello
Nach 23 Kilometern und einem erlebnisreichen Tag erreichen wir am späten Nachmittag Foligno.
Der Legende nach verkaufte Franziskus , auf dem Platz vor der Kathedrale San Feliciano in Foligno sein Pferd und die Stoffe
die er vom Haus seines Vaters mitgenommen hat um Geld für die Renovierung der Kirche von San Damiano zu erhalten.
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