Tag 9 (Sonntag, 01.06.2014)
Nach der heiligen Messe in San Giacomo trinken wir noch schnell ein Espresso an der Bar auf der anderen Straßenseite und pünktlich um acht Uhr brechen wir auf. Heute erwartet uns eine 28 km lange Etappe.
Am Horizont zeichnen sich die Konturen der Euganeischen Hügel (Coli Euganei) ab.
Die Kirche Mariä Geburt in Schiavonia
Die Villa Miari de'Cumani an der Via Roma in Sant'Elena ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Für die Pilger gibt es sogar ermäßigte Eintrittskarten zum Preis von 1,50 .
Ein paar Meter weiter steht auf der linken Seite die Kirche St. Helena - Chiesa di Sant'Elena.
Nachdem wir die Ortschaft Solesino verlassen haben, gehen wir auf dem Randstreifen der Landesstraße SS16 und gelangen nach Stanghella.
Die Kirche Santa Maria della Neve in Boara Pisani stammt aus dem Jahre 1648.
In Boara Pisani gehen wir auf der rechten Seite der Brücke über die Etsch (Adige) und biegen nach rechts in
die Via Lungoadige ab. Der Weg führt uns weiter den Fluss entlang.
Ein bequemer Radweg führt bis zum Bahnhof in Rovigo.
Der polnische Lyriker Z. Herbert schrieb in einem seiner Gedichte:
Ich bin durch Rovigo gefahren
x-mal und beim x-ten mal hab ich verstanden
daß dies in meiner inneren Geographie ein besonderer
Ort ist wenn auch weniger wichtig als
Florenz. Nie hat mein Fuß diesen Ort berührt
stets nahte Rovigo oder es blieb zurück
( ... )
Rovigo zeichnete sich durch nichts Besonderes aus
Es war ein Meisterwerk der Durchschnittlichkeit gerade Straßen unschöne Häuser
nur vor oder hinter der Stadt (je nach Fahrtrichtung des Zuges)
erhob sich plötzlich aus der Ebene ein Berg von rotem Steinbruch zerschnitten
er glich dem Festtagsschinken umlegt mit Winterkohl
sonst nichts was das Auge erfreut betrübt nachdenklich gestimmt hätte
Und doch war es eine Stadt aus Blut und Stein - ganz wie die andern
Eine Stadt in der gestern jemand gestorben, jemand verrückt geworden
Jemand die ganze Nacht über hoffnungslos gehustet hat
VON WELCHEN GLOCKEN BEGLEITET ERSCHEINST DU ROVIGO
Zbigniew Herbert
Rovigo - Gedichte
Aus dem Polnischen übersetzt von Klaus Staemmler
Wir sind auf der Piazza Vittorio Emanuele II.
Es ist unmöglich an dem Palazzo dell'Accademia dei Concordi, Palazzo del Municipio, Palazzo Minelli oder Basilica
Concattedrale di Santo Stefano vorbeizugehen ohne die Schönheit dieser Gebäuden zu bestaunen.
Wie schade, dass der Dichter niemals aus dem Zug ausgestiegen ist und sah, wie schön diese Stadt wirklich ist.
Konkathedrale Santo Stefano Protomartire in Rovigo.
Schon um das Jahr 920 war Rovigo der Sitz des Bischofs Paolo di Adria.
Den Grundstein der heutigen Kathedrale weihte Bischof Carlo Labia 1696.
Am Ende der Via dei Cappuccini befinden sich auf der rechten Seite eine Kapuzinerkirche und Priesterseminar.
Die Kapuziner gaben uns Obdach für die heutige Nacht.
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